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Eine unbequemere Wahrheit

15.04.2024
Lesezeit: 2 Minuten


Der US-Politiker Al Gore hat uns Mitte der Nullerjahre vor der Klimakrise gewarnt. Wie schaut es heute aus?

Vor fast 20 Jahren ging ich von der Schule aus mit meiner Klasse ins Kino, um den Film Eine unbequeme Wahrheit anzusehen. Es war praktisch eine cineastisch-inszenierte PowerPoint-Präsentation des früheren US-Präsidentschaftskandidaten Al Gore. Ein paar Dinge im Film wurden übertrieben dargestellt, aber im Kern stimmte die Botschaft und Fakten wie: „Die zehn wärmsten jemals gemessenen Jahre liegen alle in den letzten 14 Jahren und das wärmste von allen war 2005.“ [1]

Heute stellen wir fest: „Der März 2024 ist der zehnte Monat in Folge, der als wärmster Monat aufgezeichnet wurde.“[2] Der Trend der Erderhitzung ist also ungebrochen, ein Einbremsen würde erst verzögert erfolgen. Wir haben unsere Treibhausgas-Emissionen seit dem Film weiter in die Höhe getrieben [3]. Wir können daher damit rechnen, dass der Trend noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, anhält – Nicht wenn wir so weiter machen wie bisher, sondern wenn wir von heute auf morgen „Carbon Neutral TM“ werden würden.

1,5 Grad, 2 Grad – diese Zahlen sind Fabrikationen eines von Klimawissenschaften ahnungslosen Ökonomen namens William D. Nordhaus (Artikel inkl. Quellen dazu folgt). Das Narrativ, dass wir eine gewisse Grenze noch nicht überschritten hätten, lässt uns das Problem nur noch weiter hinauszögern. Es ist bereits zu spät. Das sollte uns nicht zum Verzweifeln bringen, sondern zum Handeln. Zum Verzweifeln sollte uns bringen, wenn der Druck zu handeln nie groß genug ist. Davon profitieren nämlich nur neoklassische Ökonomen, rechtspopulistische Politiker:innen und Großkonzerne.

Fußnoten

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